Justine Ward-Methode



   
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     Evangelische Grundschule Frankfurt (Oder),
   
 
   Konzept:

   Der Musikunterricht an der Evangelischen Grundschule Frankfurt (Oder) wird nach einer
   Lehrmethode erteilt, die von der Musikpädagogin Justine Ward (1879 – 1975) für amerikanische
   katholische Grundschulen entwickeltet wurde. Justine Ward hatte dabei das Ziel vor Augen, allen
   Kindern eine grundlegende musikalische Bildung zu vermitteln.
   Seither ist die Ward-Methode immer wieder in der Praxis überprüft und verbessert worden, so
   daß sie heute einen durch jahrzehntelange schulische Erfahrung gesicherten Weg bietet,
   den Kindern eine solide, ausbaufähige musikalische Grundausbildung zu vermitteln.


   Ziel:
   Mit der»Justine Ward - Methode« wird die Heranbildung des musikalischen Nachwuchses für die Frankfurter Kinder- und Jugendkantorei
   und andere Chöre in Frankfurt (Oder) angestrebt sowie die Befähigung der Schüler zu fächer-übergreifender, selbständiger schöpferischer
   Betätigung und Wissensaneignung.

 


   Inhalt:
  
Die Kinder lernen von Anfang an:
   -ihre Singstimme zu einem vollwertigen Musikinstrument zu entwickeln;
   -die Welt des Rhythmus zu erfassen;
   -Beziehungen zwischen Tönen zu entdecken und Intervalle zu erkennen;
   -Klänge mit geschriebenen Symbolen zu identifizieren und umgekehrt
   -Fertigkeiten zu entwickeln, die auf ein vielseitiges und fundiertes Musizieren vorbereiten
   -sich an guter Musik zu erfreuen – durch Üben, Zuhören, Ausführen;

 


   Methode
  
Grundlage:
   Als Lehrer demonstriere ich die Übungen, so es notwendig ist, singe aber dann nicht mit.
   Bei Intonationsübungen wird grundsätzlich nur der Ausgangston vorgegeben
   und nach Beendigung der Übung natürlich kontrolliert!
   Die relative Solmisation ist die Grundlage des Systems: Do, Re, Mi, Fa, Sol, La, Ti, Do.

   Klangfarbe/Stimmsitz/-umfang der Singstimme: 
   Mit der Silbe »Nu« wird ein heller, frei klingender Ton in guter Kopfresonanz erzeugt.
   Der Lehrer singt unterschiedliche Tonhöhen, die in Beziehung zueinander und zum jeweiligen Inhalt der zu
   unterrichtenden Sequenz stehen vor. Die Schüler singen diese nach.

   Rhythmus/Metrum:

   Mit Hilfe von rhythmischen Bewegungen der Hände bzw. des ganzen Körpers wird ein sicheres Rhythmusgefühl erarbeitet.

   Notation:
   Sie wird in ansteigendem Schwierigkeitsgrad erlernt. Ich arbeite mit »Melodischer Geste«
   (Tonhöhen werden durch Handzeichen dargestellt), Ziffern- und Liniennotation.

   Gehörbildung:
   Das Tonübernehmen und -treffen wird auf verschiedene Weise geübt.
   Intonationsübungen erfolgen mit Hilfe von Tafeln und Diagrammen,
   auf denen die Töne vertikal und horizontal dargestellt sind.
   Auditive und visuelle Diktate vertiefen das Gelernte, denn die Kinder müssen
   von mir vorgesungene oder am Diagramm oder Notenbild gezeigte Melodieabschnitte
   aufnehmen und wiedergeben.

   Kombination der einzelnen Elemente:

   Das geschieht durch Vokalisen, Notationsübungen, Erkennen rhythmischer Muster, Ruf- und Antwortspiele,
   Improvisationen, »vom Blatt singen« und das Erfinden eigener Melodien zu vorgegebenen rhythmischen Mustern.

     


   Praxis:
   Bestenfalls sollten vier Lektionen (Sequenzen) á 20 min pro Woche unterrichtet werden.
   Da dieser Unterrichtsumfang nicht in den vorgegebenen Stundenkanon einzupassen war,
   werden jeweils zwei Sequenzen á 20 min pro Woche und Klasse erteilt.
   Hinzu kommt weiterer Musikunterricht, in welchem das gemeinschaftliche Singen im Vordergrund steht,
   das Kennenlernen der Musikinstrumente, kleiner Charakterstücke sowie ausgewählter Musikwerke großer Komponisten:
   Prokofjews »Peter und der Wolf«, Saint-Saëns »Karneval der Tiere«, Strawinskys »Der Feuervogel« und viele andere...

 


   Dank:
  
Ich bin dankbar, an der Evangelischen Grundschule in Frankfurt (Oder) aufgeschlossene Kollegen gefunden zu haben,
   die dieses Lehrkonzept unterstützen. Und ich darf mit Kindern arbeiten, die begeistert bei der Sache sind.
   Die Kleinen der ersten und zweiten Klassen fragen schon immer, wann es einen neuen Ton zu entdecken gibt;
   die Schüler der dritten und vierten Klassen erfinden begeistert Melodien, schreiben sich Noten auf,
   oder einfach nur das Tafelbild ab, obwohl das gar nicht nötig wäre.
   Es ist erstaunlich, zu welchen stimmlichen Leistungen die Kinder geführt werden können. »Brummer« gibt es ab Klasse 3 kaum mehr,
   der Oktavraum wird beherrscht, der Klang ist kindlich rein, die Kinder singen intonationssicher, und in der 4. und 5. Klasse homogen...

 

wb.gif (263 Byte) Evangelische Grundschule Frankfurt (Oder)